

Präsenz - bewusst wahrgenommene Gegenwärtigkeit
Überschrift 4
Das näher zu beschreiben ist gar nicht so einfach, lass es uns mit folgenden Punkten versuchen:
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Wenn wir präsent sind, stehen wir im Kontakt mit uns selbst.
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Wir leben unser Wesen.
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Ob eine Situation oder eine Handlung richtig ist oder nicht erkennen wir, weil wir auf universelles Wissen zurück greifen können, oder der an der Wirkung auf uns, unser Gegenüber oder die Situation, in der wir uns befinden.
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Wir stehen im Kontakt mit anderen und nehmen sie wahr.

Wesensnähe
Seelennähe
Gegenwärtigkeit
Innere Anwesenheit
Lebendigkeit

Hört sich gut an - warum sind wir dann nicht immer präsent
Ein Kind kommt auf die Welt und ist präsent. Es überlegt nicht, wie das geht und muss es auch nicht lernen. Es ist sich selbst nah.
Trotzdem leben viele Erwachsene in einem Zustand der Selbstentfremdung
Warum?
Während unserer Entwicklung haben viele von uns als Kind in Beziehungen gelebt und Erfahrungen gemacht, die überfordernde Erlebnisse für uns enthielten.
Das können Erwartungen an uns gewesen sein, die wir nicht erfüllen konnten. Oder eine Rolle wurde uns zugeschrieben, die unserem Kindsein entgegenstand bis hin zu traumatischen Begebenheiten, die wir ohne Unterstützung bewältigen mussten. Diese Situationen in vollkommener Präsenz zu erleben, wäre unerträglich gewesen. Wir haben gelernt uns zu verschließen.
So traurig das ist, bringt die Erkenntnis vielen Menschen Erleichterung - endlich KLARHEIT!
Was heißt das für die Beziehung zwischen Mensch und Hund?
Eine Ursache für Probleme in der Mensch-Beziehung: Der Hund wird nicht als das gesehen was er ist: ein Hund. Und das ist wesentlich mehr als 4 Beine mit Fell. Schauen wir uns genauer an, was einen Hund ausmacht
Er wird durch 6 Säulen getragen:
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Individualität
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Rasse
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Alter
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Vorerfahrungen
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Geschlecht
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angeborene Kompetenz
Durch eine Vermenschlichung oder Verdinglichung des Lebewesens Hund können von uns Menschen einzelne oder mehrere Elemente nicht oder nicht ausreichend wahrgenommen werden.
In natürlicher Präsenz hingegen gelingt es uns das jedoch wunderbar: die Wahrnehmung: wir öffnen uns für das, was ist und was es braucht und finden die stimmige Art zu reagieren und zu kommunizieren.
Daraus resultiert: Wenn der Hund nicht reagiert, so wie ich es für richtig halte, ist das ein Hinweis darauf, wie nahe ich mir bin. Ich kann nicht überprüfen, ob es an der Kommunikation liegt, ob ich eindeutig genug bin oder ich etwas wichtiges übersehen habe.

Wesensnähe
Innere Anwesenheit
Der Hund kann mir also wertfrei, direkt und unverfälscht Auskunft darüber geben, wie präsent und Nahe ich mir selbst bin.

Hund kehren schneller in ihre Mitte zurück
Auch Hunde können in ihrer Anpassungsbereitschaft aus ihrer Mitte gehen. Oder wir Menschen schaffen es durch Konditionierung vom Welpenalter an, den Hund zu denaturieren.
Zum Beispiel
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Wenn man von einem Leithund von Anfang an erwartet, sinnlosen Entscheidungen des Menschen, z.B. "Sitz" oder "Bei Fuss mit Blick zum Halter" zu folgen, so kann er das nur leisten, wenn er seine Kompetenz, Entscheidungen zu treffen, die er als Leithund hat, zurück drängt. Einem Leithund widerspricht es vollkommen, Dinge zu erfüllen.
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Für einen Hund, der eher die Begabung hat, zuzuarbeiten stellt es hingegen eine Überforderung dar, in Situationen keine Entscheidungen mitgeteilt zu bekommen.
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Erfahrungsgemäß kehren Hunde jedoch schnell in ihre Mitte zurück, wenn sie wieder so gesehen werden, wie sie wirklich sind. Es ist, als ob sie nur geweckt werden müssten.
Wir Menschen brauchen (manchmal) viele Jahre der intensiven, oft begleiteten Arbeit an uns selbst, um die vertraute, aber wesensferne Persönlichkeitsstruktur aufzugeben und uns wieder näher zu sein.
Wie sehr uns der Hund dabei helfen kann ist eine der berührendsten Erfahrungen. Ich teile sie gerne mit dir.
Lernen von den Hunden
Wie schnell ein Hund zu sich zurückkehrt ist wie gesagt eine der berührendsten Erfahrungen, die ich in der Zusammenarbeit mit ihnen machen darf.
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Sie vertrauen sich ihrem Wesen und der Gegenwart wieder an, sobald sich eine Gelegenheit dafür bietet.
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Durch jede positive Erfahrung erleben sie sich gestärkt
Wie können wir von ihnen lernen?
Wir Menschen verhaften oft in alten Gewohnheiten, obwohl sie uns schon längst auf die Nerven gehen. Wir sind zum Beispiel frustriert, weil wir immer noch nicht angstfrei vor einer großen Gruppe sprechen können, obwohl wir es schon etliche Male gut hinbekommen haben. Der innere Kritiker nörgelt.... (War nicht gut genug, .... Die Gruppe war nett .... )
Ein Hund hingegen reagiert mit Kontakt und Freude auf positive Veränderung - immer und sofort. Ein innerer Kritiker ist ihm fremd.

Wesensnähe
Innere Anwesenheit
Durch dieses Feedback lernen wir wieder, uns wahrzunehmen und wertzuschätzen.